Barrieren fallen
Neben dem Planungsstand der Brücke über den Kurparkgraben wurden in der Mitgliederversammlung des Vereins „Kurstadt Bad Camberg barrierefrei“ neue Konzepte präsentiert.
„Wir sind im städtischen Umfeld der Kurstadt gut vernetzt. Zunächst waren wir ein undefiniertes Hilfsorgan der Stadt Bad Camberg, nun sind wir ein eigenständiges handelndes Gremium mit gegenseitigen Verpflichtungen“, erklärte Bernd Schlösser während der Mitgliederversammlung des Vereins „Kurstadt Bad Camberg barrierefrei“. Der Vorsitzende der seit März 2015 bestehenden Interessensgemeinschaft blickte auf die erfolgreiche Arbeit des vergangenen Jahres zurück: So legte er nicht nur den „unkomplizierten Übergang“ von der „Initiative Kurparksteg“ bis zur Konstituierung des heutigen Vereins dar, sondern informierte die anwesenden Mitglieder auch über die Gespräche mit den Mandatsträgern der Stadt und über Aktionen und Veranstaltungen mit anderen Akteuren. Zentrales Projekt des Vereins ist die Umsetzung der geplanten Brücke über den Kurparkgraben zwischen Altstadt und Kurgebiet. „Das Thema ,Kurparkbrücke‘ gibt es schon seit Jahrzehnten. In den letzten Jahren wurde die Notwendigkeit der Brücke noch brisanter und deutlicher. Durch die Steigung des Fußwegs im Kurparkgraben ist der Weg in die Altstadt besonders für orthopädische Patienten der Hohenfeldklinik sehr beschwerlich und meist unmöglich“, meinte Kurdirektor Bodo Schäfer.
Bernd Schlösser legte den aktuellen Planungsstand dar. In zahlreichen Gesprächen mit der Stadt habe man unter der fachlichen Begleitung des Architekten Michael Traut die Planungsgrundlagen für das Erscheinungsbild und konstruktive Details der Kurparkbrücke weiterentwickelt, so Schlösser. Zudem betonte er die gute Zusammenarbeit mit der Stadt, die sich in der Verantwortlichkeit für die bauliche Trägerschaft sieht und die Bezuschussung des Projektes aus europäischen Fördermitteln verfolgt. „Das umfängliche Antragsverfahren ist im November 2015 eingeleitet und das Brückenprojekt seitens der regionalen Wirtschaftsförderungsgesellschaft als förderungswürdig anerkannt worden.“
Den Fördersatz von derzeit 65 Prozent versuche man aber zu erhöhen, so Bürgermeister Wolfgang Erk (SPD). Die Planungen sollen Ende Mai abgeschlossen sein. Für den Haushaltsplan 2016 sind bereits Ausgaben in der Höhe von 200 000 Euro für das Projekt Kurparkbrücke eingestellt worden. Der Magistrat könne zudem kurzfristig über die Vergabe des Planungsauftrages für die Anfertigung des Bauauftrags inklusive der Kostenermittlung durch einen Fachplaner entscheiden.
2000 Euro Spenden
„Es empfiehlt sich für den Verein, seine für die Kurparkbrücke vereinnahmten Spenden als Anteil der Planungskosten beizutragen“, sagte Schlösser. Im vergangenen Jahr konnte der Verein 2000 Euro aus Spenden akquirieren. „Wir sind ein junger Verein und möchten gerne noch mehr Mitglieder gewinnen. Private Spenden können das Projekt Kurparkbrücke noch weiter voranbringen“, meinte der Zweite Vorsitzende Roman Pflüger.
Die Mitglieder wählten Martin Hardt neu in den Vorstand. Der Betriebswirt rückt als Nachfolger von Elmar Knoche und Vertreter der Median-Hohenfeldklinik nach. Als weitere Vorhaben für das laufende Jahr stellte Bodo Schäfer zudem den Planungsstand der Arbeitsgruppe „Stadtführer für Menschen mit Behinderung“ vor. Im Herbst dieses Jahres soll die Neuauflage des kompakteren Buches kommen. Außerdem möchte der Verein ein Konzept für den Ausbau von barrierefreien Haltestellen, besonders am Camberger Bahnhof, erarbeiten. „Hier steht aber noch die Frage der Kosten und des Zuschusses im Raum“, meinte Bernd Schlösser. Darüber hinaus warb der Vorstand für die Weiterführung des Toilettenprojektes an der katholischen Kirche. Schlösser: „Auch hier ist das Anliegen sehr groß.“
Den Artikel in der NNP finden Sie hier:
http://www.nnp.de/lokales/limburg_und_umgebung/Barrieren-fallen;art680,1980734