Stadtpolitik

Bürgermeister Jens-Peter Vogel: Barrieren abbauen

http://jens-peter-vogel.de/2016/10/04/barrieren-abbauen/

Barrierefreiheit ist in einer stetig älter werdenden Gesellschaft ein Thema, das uns alle betrifft. Allgemein versteht man darunter meist eine bauliche Gestaltung von öffentlichem Raum und Gebäuden, die es auch in ihrer Beweglichkeit Eingeschränkten möglich macht, diesen Raum zu nutzen.

Ich setze gedanklich nicht erst bei kostenintensiven Umbaumaßnahmen an, meines Erachtens können wir alle bereits im Alltag ohne viel Aufwand die Barrierefreiheit fördern.
Gehen Sie einmal mit offenen Augen durch die Stadt. Wie oft kommt es vor, dass Sie vom Gehweg auf die Straße ausweichen müssen, weil der Bewuchs angrenzender Grundstücke ein Vorbeigehen unmöglich macht? Mit Rollator, Rollstuhl oder Kinderwagen ist das nicht nur lästig, sondern unter Umständen auch gefährlich.
Das Gleiche gilt für allzu gedankenloses Parken. Der Parkdruck in einigen Bereichen führt dazu, dass gerne auf dem Gehweg geparkt wird. Überwiegend wird dies auch ohne entsprechende straßenverkehrsbehördliche Ausweisung (Markierung, Verkehrszeichen) gemacht und meist auch stillschweigend geduldet. So mancher Fahrzeugführer macht sich dabei leider keine Gedanken über die Restbreite des Gehweges und den Platzbedarf eines Rollstuhles oder Kinderwagens.
Barrierefreiheit setzt für mich schon beim Sich-bewusst-Werden, dass eigene Nachlässigkeit oder Gedankenlosigkeit für andere zur schwer überwindbaren Hürde werden kann, an.
Diese Erkenntnis ist bereits ein erster wichtiger Schritt.
Unstrittig können und müssen sich bauliche Erleichterungen anschließen. Dieser Prozess wird nicht ad hoc abzuschließen sein und gerade auch im Altstadtbereich einige Herausforderungen bereit halten.

Bauliche Maßnahmen sind dabei vielfältig:

  • Rampen als Ergänzung zu Treppen
  • Handläufe auch bei kleinen Absätzen
  • Bordsteinabsenkungen in Querungsbereichen
  • An das Höhenniveau des Einstieges bei Bussen angepasste Gehwege im Haltestellenbereich/ggf. verstärkter Einsatz von Niederflurbussen
  • Direkte Wege ermöglichen durch Schaffung von Durchgängen (negatives Beispiel derzeit: Parkplatz Ärztehaus Pommernstraße; um zur Fußgängerampel zu gelangen, muss erst ein Bogen bergan gemacht werden, da die Parkplatzeinfriedung für Rollstuhlfahrer nicht überwindbar ist)
  • Weitere Ausrüstung der Fußgängerampeln mit Akustiksignalen, um auch Sehbehinderten deren sichere Nutzung zu ermöglichen
  • Sogenannte taktile Bodenleitsysteme (durch Rillen und erhabene Punkte gekennzeichnete Bodenbeläge) als Orientierungshilfe für Sehbehinderte; das beigefügte Foto zeigt ein Limburger Beispiel
  • Gut wahrnehmbare Hinweisschilder auf behindertengerechte Zugänge öffentlicher Gebäude, ggf. elektrische Türöffner (wie z. B. im Kurhaus Bad Camberg)
  • Unberechtigte Nutzung von Behindertenparkplätzen nicht toleriere
  • „Stolperfallen“ (z. B. aufgrund verschobener oder beschädigter Gehwegplatten) durch regelmäßige Kontrollen/Instandsetzungen vermeiden
  • Kurparkbrücke

„Gemeinsam selbstbestimmt leben“


"Barrierefrei" Themen im Ortsbeirat der Kernstadt


Sonderparkplätze

Ortsbeirat, Kur- und Verkehrsverein Bad Camberg und politische Parteien tragen das Anliegen mit Sonderparkplätze für in ihrer Mobilität eingeschränkte Personen bei Großveranstaltungen im Stadtgebeit auszuweisen.